Update 2010

Der regelmäßige persönliche Kontakt zu unseren Projektpartnern in Labakoreh ist eine wichtige Basis unserer Zusammenarbeit. So machten sich auch in diesem Frühjahr wieder einige Vereinsmitglieder und -freunde auf den Weg in das kleinste Land Afrikas. Im April verbrachten die Vorsitzende Monika Thomsen und die aktive Mitstreiterin Frau Kasten zusammen mit weiteren Mitgliedern und Interessenten ins-gesamt drei Wochen in Gambia.

Die Organisation begann gleich am nächsten Morgen nach der Ankunft: Auf der Fahrt in das Dorf Labakoreh entdeckten wir, dass das Hinweisschild des Kindergartens bzw. der Vorschule (in Labakoreh) an der Hauptstraße umgefahren worden war. Sogleich wurden Handwerker damit beauftragt, das Schild mit Zement zu befestigen. Schon auf dem Rückweg am Nachmittag wies es wie gewohnt den Weg.

In Labakoreh war die Wiedersehensfreude groß – die Augen der Kinder ebenso! Es gab viel zu erzählen. Im Laufe des Vormittags sprachen wir ausgiebig mit den vom Verein angestellten Lehrkräften in der Vorschule und planten gemeinsam das nächste wichtige Vorhaben: das Fliesen der beiden Klassenräume für eine leicht-ere Reinigung. Mit den Handwerkern, die das Fliesen der Räume übernahmen, kauften wir zusammen das Baumaterial ein. An den Folgetagen wurden zwei dringend benötigte Schultafeln in den Klassenräumen angebracht. Der Dorftischler ersetzte die „in die Jahre gekommenen“ Schulbänke und Tische in dem zweiten Klassenraum. Einige der 6-jährigen Vorschulkinder lasen uns stolz aus ihrem englischen Lehrbuch vor. Wir waren zu Tränen gerührt.

Des Weiteren kamen Sponsorengelder für neue Schulkleidung zum Einsatz. Mit den Müttern
aus dem Dorf veranstalteten wir ein Festessen für die 90 Kleinen auf dem Schulgelände.

An einem Tag haben wir eine Unterrichtsstunde gegeben. Mit Karten und Bildern aus unserer Heimat zeigten wir, wie wir leben und wie unsere Landwirte die Felder bearbeiten. Sogar die Erwachsenen hörten gespannt zu.
Die zweite Woche in Gambia begann mit dem lang ersehnten, inzwischen zur Tradition gewordenen, Strandtag an der Atlantikküste. Die Kinder tobten ausgelassen im Wasser herum und spielten am Strand. In diesem Jahr haben nicht die Lehrer, sondern wir das Kochen übernommen; es gab Benegie (ein Reisgericht mit Hähnchen und Gemüse). Am Ende des Tages wurde uns versichert, dass sei der schönste aller Strandtage gewesen.

Auch im Gesundheitszentrum ging es voran: Der Wartebereich wurde gefliest, Wände gestrichen und die Pfeiler des Vordaches fertig gestellt. Gestrickte Babysachen von einer älteren Dame aus Güstrow wurden an junge Mütter mit ihren Neugeborenen verteilt.Die Hebamme, die in Gambia „Mama“ genannt wird, bekam für die Entbindungen wichtige Arbeitsmaterialien, wie Folien, Eimer und Schüsseln und der Lagerraum bekam die neu angefertigten Regale. Um die streunenden Kühe aus diesem Bereich fern zu halten, ließen wir noch eine Pforte anfertigen. Zwei stark gehbehinderte Einwohner Labakorehs waren überglücklich über die von der Rehaklinik Lohmen gesponserten Rollstühle. Schließlich wurden, wie immer, die Gehälter an das Personal gezahlt.

Eine weitere freudige Nachricht erhielten wir von Dr. Emanuel in Banjul. Der Gesundheitszustand von Mariama (Rachitiserkrankung; siehe dazu „Update 2005“) habe sich weiter verbessert und die Medikamente würde das Mädchen nur noch voraussichtlich zwei Jahre benötigen. Ihre Eltern danken der Familie Krug von ganzem Herzen für die jahrelange Unterstützung!

Finanzielle Unterstützung konnte auch für die Ausbildung von Mariama Kamara gefunden werden. Die 22-jährige junge Frau besucht seit August Gambias einzige Hotelfachschule, welche wir während unseres Aufenthaltes besichtigten. Um die Anforderungen zu meistern, erhält sie speziellen Förderunterricht. Auch drei weitere ältere Kinder können dank der Unterstützung von Sponsoren die Sekundarschule bzw. die High School besuchen.

Für das nächste große Vorhaben, den Anbau eines dritten Klassenraumes im Frühjahr 2011, laufen die Planungen bereits. Die Kinder in Gambia und wir freuen uns über jede auch noch so kleine Spende, die hilft, diesem nächs-ten Ziel ein Stück näher zu kommen.

Ziel unseres Vereins ist es nach wie vor, Kindern und Jugendlichen in ihrem Land bessere Lern- und Lebenschancen zu ermöglichen – für ein selbst bestimmtes Leben. Seit mittlerweile 13 Jahren berichtet Monika Thomsen über die Erfahrungen vor Ort, organisiert mit Hilfe anderer Vereinsmitglieder Veranstaltungen und Ausstellungen an Schulen und auf Stadtfesten in Güstrow und Umgebung. Spendenaktionen, wie zum Beispiel „Ein Tag für Afrika“ im ehemaligen Ernst-Barlach-Gymnasium 2009 und 2010, tragen einen großen Teil dazu bei, die gemeinsam mit unseren Projektpartnern in Gambia gesetzten Ziele zu erreichen. Dabei entwickeln sich positive Kontakte zwischen Jung und Alt und insbesondere auch zu Bildungseinrichtungen.

Danke

Im Namen der Kinder aus Labakoreh, The Gambia, danken wir unseren treuen Sponsoren und zahlreichen Helfern, die unsere Arbeit unterstützen und überhaupt erst möglich machen!