Wir kommen weiter voran
Unser nächstes Projekt, der Brunnenbau konnte 2003 abgeschlossen werden. Der Bau klappte aber wie immer in Afrika nicht von heute auf morgen und ohne Schwierigkeiten, was wir vor allem bei unserem Besuch im Mai / Juni 2003 erfahren mussten:
Dank Aladins Einsatz und Organisationstalents war der Brunnen bis Mai auf 15 Meter mit Schaufel, Eimer und Seil ausgeschachtet worden. Praktisch konnte nun mittels Seilzug schon Wasser geschöpft werden. Doch die beiden körperbehinderten Lehrer sollten es einfacher haben. Eine Pumpe musste her.
Nur nach stundenlangem Suchen wurde in Banjul eine indische Firma gefunden, welche die Installation übernahm. Das Ganze fand aber wieder mit einigen Hindernissen und Pannen statt. Doch nach drei Tagen funktionierte alles, auch wenn heute noch ein Bolzen fehlt.
Nun können unsere Lehrer das Wasser bequem aus der Tiefe hoch fördern und müssen es nicht mehr Eimerweise heranschleppen.
Nachdem diese Hürde genommen war, luden wir unsere 80 Kinder anlässlich des Internationalen Kindertages auf einen Ausflug ans Meer ein. Von ihnen hatten nur vier oder fünf jemals einen Ozean gesehen, obwohl er nur 15 bis 20 Kilometer von Labakoreh entfernt ist.
„Als die Kinder das Meer erblickten“, so erzählte Monika Thomsen, „erstarrten sie zunächst alle. Aber plötzlich waren sie nicht mehr zu halten und hinterließen nur noch eine riesige, rote Staubwolke“.
Nach dem ersten Ozeanbad in ihrem Leben war natürlich auch der Hunger riesig groß. Die Eltern hatten Reis, Süßkartoffeln, Maniok und Hühnerfleisch zum Mittag gekocht, welches gierig verzehrt wurde.